Victor Heringers posthum veröffentlichter Roman ‚Die Liebe vereinzelter Männer‘ (aus dem brasilianischen Portugiesisch von Maria Hummitzsch) erzählt von der ersten Liebe, ihrem Verlust und der Militärdiktatur Brasiliens (eine ausführliche Rezension zum Roman findet ihr hier).
Der Roman ist einer von 30 Titeln der unabhängigen Verlage, die für die diesjährige Hot List nominiert sind. Diesen Anlass habe ich genutzt, um mit Übersetzerin Maria Hummitzsch zu sprechen. Im Interview erzählt sie u.a. von ihrem Weg zur Übersetzerin, der Entdeckung von Heringers ‚Die Liebe vereinzelter Männer‘, seiner poetischen Sprache, der besonderen Beziehung zwischen Text und Übersetzer:in und der Uneindeutigkeit der Sprache.
Die Wahl für die 3 der insgesamt 10 Bücher, die es per Publikumsabstimmung auf die Shortlist schaffen, endet am 22.08.2025. Mit eurer Stimme könnt ihr für Victor Heringer, den März Verlag, vor allem aber auch für Maria Hummitzsch stimmen, ohne deren Übersetzungsleistung dieser großartige Roman den meisten von uns verschlossen bleiben würde. Ihr könnt hier abstimmen.
Zuerst ein paar Worte zu deiner Person: Du übersetzt Romane und Erzählungen aus dem Portugiesischen und dem Englischen von Autor*innen wie Brandon Taylor, Iris Murdoch, Imbolo Mbue, Carola Saavedra und Beatriz Bracher. Außerdem bist du u.a. Dozentin, Moderatorin und Mitbegründerin des Übersetzungszentrum der Leipziger Buchmesse. Seit dem Frühjahr bist du darüber hinaus Projektleiterin von „Weiter Schreiben Leipzig“. Aktuell übersetzt du die Fernando Pessoa Biografie von Richard Zenith, die Finalist für den Pulitzer Preis war und auf Deutsch im S. Fischer Verlag erscheinen wird.
Maria, wie bist du zum literarischen Übersetzen gekommen und was daran macht für dich den besonderen Reiz aus? Warum Portugiesisch und Englisch?
Maria Hummitzsch: Wie viele hatte ich unmittelbar nach dem Abi keine klare Vorstellung davon, in welche Richtung ich mich beruflich entwickeln will. Meine Studienfachwahl war dann mit Übersetzung, Afrikanistik und Psychologie auch dementsprechend breit gefächert. Um mir Portugiesisch, das ich erst an der Uni gelernt habe, tatsächlich draufzuschaffen, habe ich längere Zeit in Portugal und Brasilien studiert. In beiden Ländern hat das Übersetzen von Literatur eine deutlich größere Rolle gespielt als in Deutschland. Die dadurch gemachte Erfahrung hat einen Funken gezündet und mir zum ersten Mal ein konkretes berufliches Ziel eröffnet, gepaart mit dem Versprechen von Weite und Welt. Ich habe meine Diplomarbeit dann über die Zusammenarbeit zwischen Lektor:innen und Übersetzer:innen geschrieben, dazu zehn Interviews mit Lektor:innen großer Publikumsverlage geführt, das war in verschiedener Hinsicht hilfreich. Zugleich habe ich Seminare für Nachwuchsübersetzer:innen besucht, Verlage angeschrieben und brasilianische Titel empfohlen. Als Brasilien 2013 Ehrengast der Frankfurter Buchmesse wurde, war das ein guter Start, weil sich Verlage an meine Empfehlungen erinnerten. Englisch ist jedoch seit Jahrzehnten die wichtigste Übersetzungssprache für den deutschen Buchmarkt. Zwischen 60 und 65 Prozent aller internationaler Titel werden aus Varianten des Englischen übersetzt. Die übrigen 35 Prozent teilen sich alle übrigen Sprachen. Das Auftragsvolumen für Portugiesisch bspw. ist in der Literatur wahnsinnig klein. 2023 wurden 21 Belletristiktitel aus dem Portugiesischen ins Deutsche übersetzt, und diese Zahl ist vergleichsweise hoch. Von Portugiesisch allein könnte ich in der Literatur schlichtweg nicht leben.
Reizvoll am Beruf der Literaturübersetzerin ist für mich nach wie vor, dass ich dabei meiner Lust an Form und Spiel, an intellektuellem und persönlichem Wachsen, aber auch meiner Freude am konzentriertem Versenken im Text und am Ausloten sprachlichen Ausdrucks nachgehen kann. Zugleich schätze ich den Austausch mit so vielen verschiedenen Menschen, die sich aus je eigenen Gründen intensiv mit Sprache und Literatur beschäftigen, so wie heute mit dir.
Wie bist du auf Victor Heringers ‚Die Liebe vereinzelter Männer‘ gestoßen? Was an diesem Text hat dich dazu bewegt, ihn übersetzen zu wollen?
MH: Tatsächlich bin ich als Übersetzerin aus dem Portugiesischen in der Position, Bücher aufspüren und Verlagen empfehlen zu können, da hast du recht, denn nur wenige Verlage oder Scouts können die portugiesischsprachigen Literaturen durchforsten, dabei warten in der lusophonen Welt noch viele Texte auf ihre Entdeckung. Victor Heringers Die Liebe vereinzelter Männer (im Original O amor dos homens avulsos) habe jedoch nicht ich entdeckt, sondern Richard Stoiber, der Verleger des März Verlags. Im November 2023 hat er mir die Übersetzung dieses „schmalen, aber beeindruckenden“ Romans angeboten. Vier Tage später hatte ich ihn gelesen und war überwältigt: von der Form, der Mischung verschiedener Subgenres, den Wechseln zwischen journalistisch-dokumentarisch, essayistisch, literarisch anspruchsvoll und kreativ,der Dichte seiner Sprache und den ungewöhnlichen Bildern, von Heringers Erzählfreude und Lust am Experiment. Nach dieser ersten Lektüre wollte ich das Buch unbedingt machen und habe Richard Stoiber zugesagt.
Neben drei Romanen war Heringer auch der Autor von zwei Gedichtbänden, ‚Die Liebe vereinzelter Männer‘ ist voller Wortschöpfungen und -malereien. Würdest du ‚Die Liebe vereinzelter Männer‘ als den Roman eines Lyrikers beschreiben? Hast du ihn so übersetzt?
MH: Victor Heringers Schaffen war so kunstvoll und vielseitig wie seine Sprache selbst. Ganz wie du sagst, umfasst es sowohl Prosa und Lyrik, aber auch das typisch lateinamerikanische Genre der Crônicassowie Multimediaarbeiten. Victor Heringers Bruder Eduardo ist es zu verdanken, dass 2024 im Zuge einer Werkausgabe beim Verlag Companhia das Letras auch seine gesammelten Gedichte noch einmal erschienen sind: Não sou poeta (Dt. Ich bin kein Dichter) heißt der Band. Die Liebe vereinzelter Männer würde ich vor allem als Prosawerk eines Autors mit begnadetem literarischen Gespür beschreiben, der es verstand, schnörkellos aus dem Vollen zu schöpfen, an Erwartbarem vorbei und doch nahbar zu schreiben und innerhalb eines Textes mühelos zwischen Tonarten und Stilen zu wechseln. Das Unbändige, Verspielte, Humoreske, zwischen Zärtlichkeit und Brutalität Changierende dieses Textes, der beim Übersetzen mein unmittelbarer Dialogpartner ist, habe ich einfangen und im Deutschen nachgestalten und erfahrbar machen wollen.
Fast zeitgleich zu deiner Übersetzung ist auch die englische Übersetzung des Romans von James Young erschienen. Hast du eine Erklärung, wieso Heringer viele Jahre nach seinem Tod endlich internationale Anerkennung erfährt?
MH: Die englische Übersetzung von James Young ist im September 2023 unter dem Titel The love of singular men erschienen, also ein Jahr vor der deutschen Übersetzung. Wie so oft hat die englischsprachige Übersetzung den Weg zu weiteren Übersetzungen geebnet. Denn so konnte sich bspw. Richard Stoiber selbst ein Bild von dem Text machen. Natürlich werden Titel immer wieder auch rein auf Grundlage externer Gutachten eingekauft und publiziert, verständlicherweise ersetzt ein Gutachten aber nicht die eigene Lektüre. Insofern erhöht die Übersetzung eines Buches aus einer sogenannten „kleinen Sprache“ (klein bezieht sich hier auf das Auftragsvolumen und die Zahl der Verlagsmitarbeiter:innen, die diese Sprache abdecken) ins Englische die Chance, international entdeckt und dann auch verlegt zu werden. Verkürzt lässt sich sagen, dass internationale Anerkennung oft mit dem Engagement Einzelner verbunden ist, die sich für ein bestimmtes Buch stark machen. Nicht selten sind es Übersetzer:innen, die literarische Schätze heben und in Verlage tragen und somit maßgeblich zur Entdeckung einzelner Autor:innen beitragen. Und dennoch bleibt Victor Heringer international bislang eher ein Geheimtipp. Von Übersetzungen in weitere Sprachen ist mir bislang nichts bekannt.
Nachdem er jahrelang unter stärksten Depressionen litt, hat sich Victor Heringer 2018 kurz vor seinem 30. Geburtstag das Leben genommen. Was für Herausforderungen gibt es, den Text eines Autors zu übersetzen, dem man keine Rückfragen mehr stellen kann? Und geht für dich damit womöglich auch eine besondere Verantwortung einher, für jemanden zu sprechen, der es selbst nicht mehr kann?
MH: Grundsätzlich ist es immer eine besondere Verantwortung, den Text eines Autors, einer Autorin in meiner Sprache neu zu erschaffen und dem Original dabei gerecht zu werden. Und diese Verantwortung spüre ich auch. Zugleich bestehen ehrlicherweise auf beiden Seiten Abhängigkeiten. Autor:innen müssen ihren internationalen Verlagen vertrauen, gute Übersetzer:innen zu beauftragen, denn in den seltensten Fällen können sie das Ergebnis selbst einschätzen, und Übersetzer:innen sind abhängig von der literarischen und handwerklichen Qualität der Vorlage und dem Vertrauen in ihre Kompetenz und Urheberschaft. Ich habe in meinen fünfzehn Jahren als Literaturübersetzerin sowohl lebende als auch tote Autor:innen übersetzt und in der Zusammenarbeit mit der ersten Gruppe sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Natürlich kann es eine große Hilfe und auch Bereicherung sein, im unmittelbaren Austausch Fragen stellen zu können, aber nicht alle Autor:innen wünschen diesen Kontakt und nicht immer ist er zielführend. Für mich ist in erster Linie der Text mein Gegenüber. Ihn befrage ich. Oder Kolleg:innen, Muttersprachler:innen, Expert:innen, Nachschlagewerke, das Internet.
Übersetzer:innen, sagt man, sind die genauesten Leser:innen eines Texts, denn wir betrachten, bestaunen und wenden ihn Wort für Wort, Satz für Satz, und das etliche Male, auch wenn wir ihn als Gesamtheit übersetzen. Durch diese intensive Beschäftigung mit Die Liebe vereinzelter Männer, durch das genaue Aufdröseln der Machart des Texts und der Eigenheiten von Heringers Sprache, aber auch durch das Nachempfinden seiner zärtlichen Skepsis, der Zuwendung, die er kleinsten Dingen schenkte, und seinem Interesse an den psychologischen Folgen physischer Gewaltakte, bin ich Heringer in gewisser Weise begegnet. Und darüber hat sich auch Traurigkeit eingestellt, dass dieser feine Autor und Mensch, sechs Jahre vor mir geboren, nicht mehr lebt und wirkt. Dieses Bedauern und eine gewisse Melancholie haben mich bei der Übersetzung begleitet.
Der Text enthält Kinderzeichnungen, Dokumente und auch Fotografien – als Leser*in begibt man sich mit auf die Spurensuche eines Lebens und einer Liebe, die nicht mehr existieren. Ich habe den Roman als eine Liebesgeschichte gelesen, diese aber auch als eine Allegorie für ein Land, das sich der Vergangenheit nicht stellen will und zu lieben verlernt hat Übersetzen ist ja auch immer Interpretation, deswegen: Wie hast du den Roman gelesen? Und gibt es beim Übersetzen auch Momente, in denen du dich bzw. deine Interpretation zurücknehmen musst, weil du dem Text offener sein lassen möchtest?
MH: Das ist eine spannende und nicht leicht zu beantwortende Frage, weil Die Liebe vereinzelter Männer bei aller Schmalheit Gewaltiges anbietet. Für mich ist es ein Roman über das lange Nachwirken tiefgreifender persönlicher und politischer Erschütterungen sowohl in Einzelschicksalen als auch Gesellschaften. Ein Roman über historisches und familiäres Erbe, über das anhaltende Wirken von Gewalt, Ungleichheit und Verdrängung innerhalb der Föderativen Republik Brasiliens und die Folgen der unaufgearbeiteten Militärdiktatur. Es ist ein Roman über das fragile Gleichgewicht von Familien. Die Auseinandersetzung mit eigenen Kindheitserinnerungen. Und ja, es ist ein Roman über die Beziehung zweier ungleicher Jungen, die miteinander Feindseligkeit, Freundschaft, Sex und Liebe erfahren.
Grundsätzlich liegt mein Fokus als Literaturübersetzerin jedoch stärker auf dem Wie und weniger auf dem Was. Die zentralen Fragen beim Übersetzen lauten für mich: Was wird in dem jeweiligen Text veranstaltet? Mit welchen sprachlichen Mitteln? Und welche Mittel stehen mir im Deutschen zur Verfügung, um eine ähnliche Wirkung zu erzielen?
Meine Aufmerksamkeit gilt somit der ungewöhnlichen Form, dem Collagenhaften, den gekonnt gewählten Zeitsprüngen und raffiniertem Stil Heringers. Immer möchte ich erhalten, was ich im Original vorfinde. Wenn bspw. im Original eine bestimmte Formulierung mehrere Bedeutungsebenen anbietet, vielleicht gerade durch Uneindeutigkeit irritiert, möchte ich genau diese Wirkung auch im Deutschen erzeugen. Eine bestimmte Stelle oder Passage durch meine persönliche Interpretation zu präzisieren, die im Original verschiedene Lesarten anbietet, würde bedeuten, dass ich den Text seiner Offenheit beraube, ihn verenge. Das möchte ich auf keinen Fall.
Werfen wir bspw. einen Blick auf den Titel: O amor dos homens avulsos. Hier wird sofort etwas deutlich, das sich durch den Text zieht: ungewöhnliche Wortkombinationen, die der Sprache etwas Elektrisierendes verleihen. Als Leser:in ist man unmittelbar hellwach. Das im Portugiesischen (wie auch in anderen romanischen Sprachen) standardmäßig nachgestellte Adjektiv „avulso“ irritiert: Normalerweise findet es sich in Kombination mit Waren, Mengen, Dingen, bspw. für Unverpacktes, lose zu Kaufendes. Verwendet wird es auch für „einzelne Socken“, also etwas, das zuvor ein Paar war, von dem nun aber ein wichtiger Teil fehlt. Die Bedeutung des Wortes ist schillernd und vieldimensional. Es kann auch einzeln; isoliert; unverbunden; herausgerissen; zweifelhaft; nicht zum Anerkannten gehörend bedeuten. Klar ist also: Es brauchte auch im Deutschen eine Lösung, die ungewöhnlich ist, vielgestaltig, nicht eindeutig zuordenbar. Und zugleich kommt das Wort im gesamten Buch noch an vier anderen Stellen vor und musste somit gleich bleibend, wiederzuerkennen und passend sein. Eine Interpretation des ganzen hätte „einsam“ lauten können, aber mit dem Titel „Die Liebe einsamer Männer“ hätte man alles platt gemacht, wofür Heringers Schreiben steht.
Gibt es bestimmte Bücher, die du gelesen hast, um Victor Heringer und den Kontext, über den er schreibt, besser zu verstehen? Kannst du den Leser*innen von ‚Die Liebe vereinzelter Männer‘ Bücher empfehlen, die nach der Lektüre des Romans mehr über die brasilianische Militärdiktatur, Queerness in Brasilien oder Brasilien im Allgemeinen erfahren wollen?
MH: Ich arbeite mich für jedes Übersetzungsprojekt in zentrale Themen ein oder frische sie auf, recherchiere und befrage Kolleg:innen, Expert:innen oder Muttersprachler:innen, wenn Bücher an ihre Grenzen stoßen. Mit der Geschichte Brasiliens, insbesondere der Militärdiktatur von 1964-1985, der längsten in der Geschichte Lateinamerikas, beschäftigte ich mich seit meinem Studium immer wieder. Gelesen habe ich nun für die Übersetzung von Die Liebe vereinzelter Männer aber vor allem Heringers gesamtes Werk, um mir ein umfassendes Bild seines Schreibens zu verschaffen.
Wer sich für die literarische Auseinandersetzung mit dem gesellschaftliche Trauma der brasilianischen Militärdiktatur zwischen 1964 und 1985 interessiert, wird bei so unterschiedlichen Autor:innen wie João Ubaldo Ribeiros (Sargento Getúlio, übersetzt von Curt Meyer-Clason), Milton Hatoum (Asche vom Amazonas, übersetzt Karin von Schweder-Schreiner), Lygia Fagundes Telles (Mädchen am blauen Fenster, übersetzt von Gudrun Hohl), Bernardo Kucinski (K. oder Die verschwundene Tochter, übersetzt von Sarita Brandt) oder Paulo César Fonteles de Lima (Wenn der Tod sich nähert, nur ein Atemzug. Gedichte, übersetzt von Steven Uhly) fündig. Oder in den von mir übersetzten Titeln Die Verdächtigung von Beatriz Bracher und Was von meinem Vater bleibt von José Henrique Bortoluci.
Zu den Autor:innen, die sich mit queeren Themen auseinandersetzen, gehören u.a. Mário de Andrade, Lúcio Cardoso, Gilberto Freyre, Natalia Borges Polesso , Angelica Freitas, Santiago Nazarian, Mário de Sá-Carneiro und Ricardo Domeneck.
Außerdem empfehle ich die auf Literatur und Musik der portugiesischsprachigen Ländern spezialisierte Buchhandlung TFM in Frankfurt samt Blog.
Maria, danke dass du dir die Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten und vor allem danke für deine ganz und gar wunderbare und „saftige“ Übersetzung (wie der Dichter Ricardo Domeneck sie in der Berlin Review Nº9 beschrieben hat) von Victor Heringers ‚Die Liebe vereinzelter Männer‘.
MH: Ich danke dir für deine engagierte Arbeit und die spannenden Interviewfragen. Die von dir eben erwähnte historische, soziologische und literaturpolitische Kontextualisierung von Victor Heringer und seinem Roman Die Liebe vereinzelter Männer empfehle ich sehr. „Ithaka in Rio“ von Ricardo Domeneck ist einer dieser Wahnsinnsgrundlagentexten, von denen künftig alle abschreiben werden.
